16.04.2014

Die ökologischste Eisfabrik Deutschlands

Pellets sorgen für
klimafreundliche Produktion

 

So lecker Eis auch schmeckt – die herkömmliche Eisproduktion erfordert energetische Höchstleistungen, deren Energiebilanz eher schwerer im Magen liegt. Es sei denn, der Eisproduzent hat sich einem umfassenden und intelligenten Energiesparkonzept verpflichtet – so wie Dipl. Ing. Olaf Höhn, Geschäftsführer der Florida-Eis Manufaktur.
Sein Eis wird zu 100 % klimafreundlich und CO2-neutral produziert: Mit natürlicher Energie aus Sonne, Wind und Holzpellets. Damit darf sich Florida-Eis die ökologischste Eisfabrik in Deutschland nennen.


Mit einem Spandauer Eiscafé begann 1984 die Geschichte der Berliner Eis-Manufaktur, die mittlerweile lokale Berühmtheit erlangt hat. Bei der Namensfindung inspirierte die Fernsehserie Miami Vice den Firmengründer. Doch weil es "Miami Eis" schon gab, taufte er seine Firma kurzerhand "Florida-Eis". Mittlerweile sind es vier Berliner Filialen geworden. Darüber hinaus beliefert der gelernte Konditor und studierte Maschinenbauingenieur Höhn mehr als 600 Handelspartner in ganz Deutschland – Tendenz steigend. Die alte Produktionsstätte stieß deshalb bereits 2010 an ihre Kapazitätsgrenzen. Höhn beschloss, eine neue Produktionshalle zu bauen.

 

Florida-Eis-Geschäftsführer Olaf Höhn und Geschäftspartnerin Simone Gürgen setzen bei
der Produktion zu 100 % auf die natürliche Energie aus Sonne, Wind & Holzpellets.

 

Als überzeugter Klimaschützer hatte er dabei ein hehres Ziel: "Gerade, weil der Energiebedarf rund um Eisproduktion und -vertrieb sehr hoch ist, habe ich mir vorgenommen, soweit es geht, CO2-neutrale Energie zu nutzen: Sonne, Wind und Holz sind die drei regenerativen Energiequellen, mit denen wir unser Florida-Eis heute klimaschonend herstellen."

 

"Als Unternehmer überzeugen mich die niedrigen Energiekosten einer Pelletheizung."
Dipl. Ing. Olaf Höhn, Eisproduzent

 

Die Eismanufaktur wird noch in diesem Jahr zwei Windräder aufstellen. Das Dach der Produktionshalle ist komplett begrünt und verbessert das Mikro-Klima des Gebäudes. Der Einsatz von Glasschaumschotter als Perimeterdämmung unter dem gesamten Gebäude verhindert bodenseitige Energieverluste. "Besonders stolz bin ich auf unsere Photovoltaik-Anlage. Sie erzeugt bis zu 180 kWp Strom. Zusätzlich wird eine Solarthermieanlage unser "Engagement für das Klima" demnächst komplettieren.


Den Wärmebedarf für Warmwasser und die Fußbodenheizung im Bürotrakt deckt eine ÖkoFEN Heizzentrale. "Dabei überzeugen mich gerade als kostensensiblen Unternehmer neben den ökologischen Vorteilen auch die niedrigen Energiekosten, die mir eine Pelletheizung bietet. Während des ersten Betriebsjahres haben wir ca. 6.000 Euro für Pellets ausgegeben. Im Vergleich dazu lagen unsere Heizölkosten für die alte Produktionsfläche, die zwar kleiner, aber auch energetisch verlustreicher war, fünfmal höher", resümiert er begeistert.

 

Anfangs war Olaf Höhn den Pellets gegenüber sogar eher skeptisch eingestellt und hatte in seiner neuen Produktionsstätte bereits einen Gasanschluss installieren lassen. Erst nach einem Messebesuch der Energie-Fachmesse in Berlin entschied er sich für den Brennstoff Pellets. Diese integrieren sich als nachwachsender Rohstoff optimal in sein ökologisches Gesamtkonzept der CO2-neutralen Eisproduktion.
Nicht zuletzt beeindruckte Höhn der geringe und damit effiziente Installationsaufwand. Die Heizzentrale wurde auf einem Tieflader angeliefert und konnte platzsparend direkt neben der Produktionshalle aufgestellt werden. Lediglich Vor- und Rücklauf des Heizsystems mussten gelegt sowie der mitgelieferte Schornstein aufgestellt werden. "Alles in allem ein Installationsaufwand von einem Tag", berichtet Florida-Eis Geschäftsführer Höhn begeistert. "Seitdem läuft die Anlage störungsfrei. Das Alltagshandling ist denkbar einfach. Lediglich der Aschebehälter muss ca. einmal pro Monat entleert werden, was nicht mehr als fünf Minuten in Anspruch nimmt und komplett sauber abläuft", erklärt Höhn.

 

Damit sich der ökologische Kreislauf schließt, betreibt Höhn seine Produktionsanlagen mit K2-Kältetechnik. In den Kühlsytemen der Eistruhen verzichtet er auf umweltschädliche Kühlmittel. Die Schockfrostung erfolgt über Stickstoff – ein natürliches Gas aus der Umwelt. Seine Kühlfahrzeuge lädt der Ingenieur über Nacht mit Kälte auf, so dass sie den ganzen Tag ohne externe Kühlung fahren können. Der Kühlkompressor wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben.